Aktionswoche beginnt mit einer großen Waldbrandübung in Miltach

Die diesjährige Feuerwehr-Aktionswoche vom 19. bis 27. September wurde an ihrem ersten Tag mit einer großen Waldbrandübung in Miltach begonnen. Kreisbrandmeister Andreas Bergbauer beorderte mit einem Funksammelruf sämtliche 12 Feuerwehren seines Bereiches und die Fahrzeuge der Feuerwehr Bad Kötzting in Richtung Miltach.
Angenommen war eine festgestellte Rauchentwicklung auf Höhe des Anwesen Tiefental 7, das etwa 500 Meter südlich der Staatsstraße in einer Waldlichtung liegt. Um zur Einsatzstelle zu gelangen, musste die Ortsfeuerwehr Miltach über Kreuzbach fahren, da nur von hier ein befahrbarer Weg zum Anwesen besteht. Während der Erkundungsphase ließ der örtliche Kommandant und Einsatzleiter, Johannes Bergbauer, mit Ausnahme der Feuerwehr Blaibach, alle weiteren Wehren zwei Bereitstellungsräume in Miltach und Blaibach anfahren.
;Erst nach der Lagefeststellung, wonach es sich um einen Waldbrand geringer Ausdehnung handele, wurden die Feuerwehren gezielt zur Einsatzstelle abgerufen. Während die wasserführenden Fahrzeuge direkt zur Einsatzstelle gesandt wurden, sollten die übrigen Wehren mit dem Aufbau von zwei Löschwasser-Förderleitungen beginnen. Zur Wasserentnahme wurde der Fluss Regen angesteuert, wo die beiden Wehren aus Oberndorf und Eismannsberg die Saugstellen errichteten. Mit dem Schlauchwagen der FF Chamerau wurde die beiden B-Leitungen auf einer Länge von ca. 450 m bis zur Staatsstraße erstellt. In einer Rohrdurchführung wurden die zwei Schlauchleitungen unter der Straße geführt und durch die Feuerwehren Altrandsberg, Harrling, Wolfersdorf, Zandt, Staning, Bärndorf und Lederdorn über den Ortsteil Tiefental und noch ca. 200 m durch den Wald bis zur Einsatzstelle errichtet. Insgesamt wies die Förderstrecke eine Länge von ca. 1000 m bei einem Höhenunterschied von etwa 80 Metern auf. Bis die beiden Versorgungsleitungen zur Verfügung standen, mussten die wasserführenden Fahrzeuge ihr Löschwasser in einen, als Pufferspeicher genutzten Faltbehälter der FF Miltach mit 3000 Liter Volumen einfüllen.
;Von hier wurde durch die Feuerwehr Miltach das LF 16 der FF Blaibach gespeist, dass die erste Brandbekämpfung aufnahm. Im Pendelverkehr versorgten die Tanklöschfahrzeuge aus Bad Kötzting, Lederdorn und Miltach diesen, und später noch einen zweiten Faltbehälter mit 5000 Litern der FF Lederdorn, mit Löschwasser. Dieses wurde von den Tanklöschfahrzeugen aus einem Hydranten im Ortsteil Kreuzbach entnommen.
;Etwa 35 Minuten nach der Alarmierung konnte über die erste Förderleitung, und etwa zehn Minuten später auch über die zweite, Löschwasser aus dem Regen an der Einsatzstelle eingesetzt werden. Zusammen mit dem im Pendelverkehr herangeführten Löschwassers, standen somit an der angenommenen Brandstelle insgesamt etwa 2400 Liter Wasser pro Minute zur Bekämpfung des Waldbrandes zur Verfügung.
;Auch die Unterstützungsgruppe-örtliche Einsatzleitung (UG-öEL) mit Standort Arrach war, wie bei einer Waldbrandalarmierung auch üblich, vor Ort und dokumentierte alle Weisungen des Einsatz- und seiner Abschnittsleiter und stellte auf verschiedenen Karten die Einsatzstelle und die eingesetzten Kräfte dar.
;Das Löschgruppenfahrzeug der FF Chamerau stand in Bereitschaft um bei einem tatsächlichen Einsatz im KBM-Bereich schnell Hilfe leisten zu können.
;KBI Michael Stahl und KBM Andreas Bergbauer beobachteten, zusammen mit dem Bürgermeister Johann Aumeier aus Miltach, den übungsverlauf aufmerksam und ließen sich von der UG-öEL auch den Einsatzverlauf erläutern. Nachdem die Löschwasserversorgung und Brandbekämpfung problemlos lief konnte Kommandant Johannes Bergbauer gegen 18 Uhr die übung beenden und alle Kräfte zur Abschlussbesprechung in das Gerätehaus nach Miltach bitten.
;Hier erläuterte der Einsatzleiter allen Beteiligten nochmals den Ablauf der übung und jeder der vier Abschnittsleiter erklärte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf und der Arbeit der eingesetzten Kräfte.
;KBM Andreas Bergbauer zeigte sich ebenfalls mit dem übungsverlauf sehr zufrieden, insbesondere auch deshalb, da kleinere Probleme schnell und unkompliziert gelöst wurden.
;KBI Michael Stahl verwies auf den Waldbrand in der letzten Woche im nahen Landkreisgebiet Regen und der erhöhten Gefahr aufgrund der Trockenheit. Somit sei es sinnvoll eine derartige übung durchzuführen, so der Kreisbrandinspektor. Besonders bei einer Waldbrandalarmierung sei ein koordinierter Einsatzablauf sehr wichtig. Um die hohe Anzahl an alarmierten Fahrzeugen gezielt einsetzen zu können, sei die praktizierte Anfahrt in einen Bereitstellungsraum zu Beginn sehr sinnvoll. Die für den übungsablauf mit eingesetzten Digitalfunkgeräte hätten sich bewährt, die zusätzlichen Möglichkeiten dieser Geräte sollten jedoch noch stärker ausgeschöpft werden. Abschließend dankte Stahl allen eingesetzten Kräften für die schweißtreibende Arbeit bei dieser übung.
;Bürgermeister Johann Aumeier begrüßte, neben den Führungskräften und allen Feuerwehrmitgliedern, besonders auch den Bürgermeister der Nachbargemeinde Blaibach, Wolfgang Eckl, der selbst bei seiner Heimatfeuerwehr im übungseinsatz stand. Er zeigte sich beeindruckt von der Leistung der Wehren und dankte speziell auch der Führung der FF Miltach, mit Kommandant Johannes Bergbauer an der Spitze, für die Ausrichtung dieser Großübung. Diese zeige eindrucksvoll, wie wichtig das Feuerwehr-Ehrenamt für die Sicherheit der Bevölkerung und das Allgemeinwohl sei, da nur durch die hohe Anzahl an gut ausgebildeten Helfern diese hohe Schlagkraft erreicht werden könne.
 
(Bilder und Bericht KBI-Bad Kötzting)
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