Löschfahrzeug bei der Feuerwehr Miltach mit einem rauschenden Fest in Dienst gestellt

Pfarrer BGR Augustin Sperl stellt Bereitschaft zum Ehrenamt in den Mittelpunkt seiner Predigt – Ortsvereine, Feuerwehren und Ehrengäste geben sich die Ehre

;Die vielen Festvorbereitungen der ganzen letzten Wochen und die Planungen der vorangegangenen Monate haben sich wahrlich gelohnt. Die Feuerwehr Miltach und die ganze Gemeinde konnten zusammen mit ihren Gästen ein besonders schönes und harmonisches Fest zur Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges begehen. Mit dem Besuch einer 27köpfigen Abordnung der Partnerfeuerwehr Rathewalde aus der Stadt Hohnstein in Sachsen wurde die Partnerschaft von neuem gepflegt und vertieft.
In akribischer Kleinarbeit und mit ganz viel Liebe zum Detail wurde die Mehrzweckhalle in eine einladende Festhalle verwandelt. So konnte, nach einem erfolgreichen Festbeginn am Samstag Abend, der eigentliche Festtag am Sonntag in feierlichem Rahmen begangen werden. Gegen 8 Uhr versammelten sich die Mitglieder des Jubelvereines am Gerätehaus um nach und nach, unter den Klängen der Musikkapelle „Weißblau Königstreu“ unter der Leitung von Josef Pielmeier, die Gastvereine vom St. Martinsplatz zur Mehrzweckhalle zu geleiten und dort zu empfangen. Allmählich füllte sich die Festhalle mit den Ortsvereinen und den Gastfeuerwehren aus dem Kreisbrandmeisterbereich Miltach. Am Kaffee- und Kuchenbuffet bedienten Mitglieder des Festvereins und reichten schmackhafte Torten und Kuchen zum Wohle der Gäste. Als Ehrengäste konnte 1. Kommandant und Vorstand Johannes Bergbauer zahlreiche Honorationen begrüßen. Neben Bürgermeister Johann Aumeier mit dem Gemeinderat, entbot Bergbauer seinen Gruß an den Landrat des Landkreises Cham Franz Löffler mit Gattin, den Nachbarbürgermeistern aus Blaibach, Chamerau und Zandt, sowie an die Repräsentanten der Feuerwehren, allen voran KBR Michael Stahl, Ehren-KBR Johann Weber, KBI Andreas Bergbauer, Ehren-KBI Michael Wensauer, sowie die Kreisbrandmeister Alexander Beier, Thomas Raab und Heinz Schötz. Die Ehrenschirmherren Ludwig Wieser sen. und Leo Welter sen., zahlreiche Ehrenmitglieder, aber auch Festmutter Renate Beier und Festbraut Cornelia Zollner gaben sich und dem Jubelverein die Ehre.
 
Festlicher Kirchenzug durch den Ort
;Gegen 9.45 Uhr formierte sich dann der Kirchenzug. In der Bahnhofstraße nahmen die Vereine Aufstellung, um durch die Straßen des Ortes mit den geschmückten und beflaggten Häusern zur Pfarrkirche „St. Martin“ zu ziehen. Neben der Festkapelle „Weißblau Königstreu“ sorgte die Blasmusik Pfeffer aus Roding für feierliche Klänge. Die Zuschauer am Straßenrand verfolgten mit viel Freude die vorbeiziehenden Feuerwehr- und Ortsvereine. In der festlich, von der Mesnerfamilie Röhrl, geschmückten Pfarrkirche reihten sich die Fahnen um den Altar und fanden die vielen Gläubigen ausreichend Platz zum beginnenden Festgottesdienst. Zelebriert wurde dieser von Pfarrer BGR Augustin Sperl und Diakon Martin Peintinger aus Altrandsberg. In seiner Predigt verdeutlichte der Geistliche, was die Menschen von der Feuerwehr haben. „Dieses Nachdenken ist notwendig und sinnvoll. Denn einerseits genießt die Feuerwehr in unserem Land ein Vertrauen, um das sie ärzte, Richter, Journalisten und auch Geistliche nur beneiden können. Die Wehren genießen einer Umfrage aus dem Jahr 2016 zufolge bei 95 Prozent der Deutschen großes Vertrauen. Damit ist die Feuerwehr seit Jahren Umfragekönig in puncto Vertrauen. Andererseits gleicht die Feuerwehr einem Verbandskasten oder einem Ersatzreifen, an den man nur denkt, wenn man ihn benötigt. Ein Reservoir an ehrenamtlichen Rettungskräften ist keineswegs selbstverständlich, sondern eine Leistung, die Anerkennung und Wertschätzung verdient.“ Man tritt der Feuerwehr freiwillige bei und wer sich dazu entschließt, zeigt eine Einstellung, die heute keineswegs selbstverständlich ist. Ein Feuerwehrkamerad nimmt sich vor, Notsituationen gerade aufzusuchen und zu helfen, wo immer seine spezielle Hilfe gebraucht wird. Und zwar sprichwörtlich „schnell wie die Feuerwehr“.
 
Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit
 
Dieser Slogan ist nicht nur berechtigt, sondern sogar noch eine Untertreibung. Die Feuerwehren opfern nämlich für ihre übungen und ihren Dienst nicht nur viele freie Stunden, nein, sie riskieren gegebenenfalls auch ihre körperliche und seelische Unversehrtheit und sogar ihr Leben. Das ist schon gar nicht mehr selbstverständlich in einer Gesellschaft, in der sich immer mehr die Zuschauer und Gaffer Mentalität ausbreitet. Die gut 1,2 Millionen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die wir in Deutschland haben, sind ein kostbarer menschlicher Schatz unserer Gesellschaft. „Den dürfen wir ruhig feiern, auch in diesem Gottesdienst.“ so der Priester. „Was hat der Einsatz in der Feuerwehr mit dem christlichen Glauben und mit Gott(esdienst) zu tun?“ Feuerwehrdienst ist angewandtes Christentum. Im Matthäusevangelium nennt Jesus einen Maßstab nach dem die Menschen einmal beurteilt werden. „Was ihr dem Geringsten meine Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. Was ihr ihnen nicht getan habt, das habt ihr auch an mir versäumt, nicht getan. So können wir sagen, Feuerwehrleute geben der Nächstenliebe eine menschliche Gestalt, ein menschliches Gesicht, einen menschlichen Arm. „Sie packen beherzt zu und helfen selbstlos unter Einsatz des eigenen Lebens allen Menschen ohne Ansehen der Person in Bedrängnis und Not. Sie gehen auch dahin, wo es wehtut. Sie freuen sich mit einem Geretteten und sie legen tröstend einen Arm um einen Weinenden. Feuerwehrdienst ist gelebtes Christentum“ Gerade für dieses große Engagement zollte Pfarrer Augustin Sperl seine Anerkennung und seinen Dank. Gerechtigkeit und Güte walten zu lassen und so ein gotterfülltes und frommes Leben zu führen, dazu lud der Priester die anwesenden Gläubigen ein.
 
Nach der Messfeier, die von der Festkapelle „Weißblau Königstreu“ und dem Kantor Alois Pielmeier würdevoll mitgestaltet wurde, versammelte sich der Festverein mit den Fahnenabordnungen und Ehrengästen, sowie vielen weiteren Gläubigen auf dem Kirchplatz, wo die Segnung und die übergabe des neuen Fahrzeuges mit seiner neuen Ausstattung stattfanden. Nach den Gebeten des Pfarrers und des Diakons spendeten beide den kirchlichen Segen über die neue Ausrüstung und die Menschen, die hier ihren Dienst geleistet haben und in Zukunft leisten werden. Anschließend trat Hans de Vigneux von der Firma Furthner und Ammer aus Landau an das Rednerpult. Er dankte dem Festverein und der Gemeinde Miltach, dass sie dem Unternehmen ihr Vertrauen ausgesprochen hatten, damit der Ausbau des neuen Feuerwehrfahrzeuges durchgeführt werden konnte. In wenigen Worten ging de Vigneux auf die Stationen der Planung und des Ausbaus für das neue Feuerwehrfahrzeug ein. Nach dem er die Fahrzeugschlüssel an Bürgermeister Johann Aumeier überreicht hatte, gab der Gemeindechef die Schlüssel an den 1. Kommandanten Johannes Bergbauer weiter. Aumeier honorierte in seinen Worten die Schlagfertigkeit der Miltacher Feuerwehr, er dankte der aktiven Mannschaft und der Vereinsführung für ihr überaus großes Engagement im Ort. Seine Hochachtung galt aber auch der großen finanziellen Leistung von Seiten des Vereins. „Wir sehen hier vor uns wohl das derzeit modernste Einsatzfahrzeug unseres Landkreises. Der Gemeinde Miltach war es ein großes Anliegen, bei der Anschaffung auf die Wünsche und Anregungen von Seiten der Feuerwehr einzugehen, um mit dem neuen Hilfeleistungsfahrzeug dem Ort und seinen Menschen, die hier Wohnen und Arbeiten, die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen.“ Danach war es Kommandant Johannes Bergbauer der dem Bürgermeister, dem Gemeinderat und allen Führungsstellen von Feuerwehr und Politik, die zum Erwerb der neuen Ausrüstungsgegenstände ihren Beitrag geleistet hatten, seinen Dank aussprach. Er hob den Sinn und Zweck dieser neuen Einsatzwerkzeuge nochmals kurz hervor. „Dieses Auto ist aber nicht für mich als Kommandant da, sondern für die vielen Aktiven, die sich im Ehrenamt für ihre Mitmenschen einsetzen. So möchte ich diese Schlüssel nicht bei mir behalten, sondern sie einem aktiven Stellvertreter weitergeben.“ so Bergbauer. So gab er stellvertretend für seine Vereinskameraden die Schlüssel an den Gerätewart Markus Holzapfel weiter. An Pfarrer Sperl gewandt bedankte sich Bergbauer für die vortreffliche und einfühlsame Ansprache während des Gottesdienstes. „Sie haben es wieder in ihrer Art als vortrefflicher Prediger geschafft, das auszusprechen, was viele von uns denken und das beschrieben, was das Ehrenamt und die Arbeit der so vielen Einsatzkräfte und Ehrenamtlichen ausmacht.“
 
Festgäste würdigen die Leistungen der örtlichen Feuerwehr
;Auch Landrat Franz Löffler gratulierte der hiesigen Feuerwehr zu ihrer neuen Ausrüstung. Er dankte allen, die zur Verwirklichung der Neuanschaffungen beigetragen haben. Durch deren uneigennützige Hilfe konnte dieses stolze Fahrzeug heute in Dienst gestellt werden. Löffler sprach seinen großen Respekt vor der erbrachten Leistung zum Gelingen dieses schönen Jubelfestes aus. Zur Freude des Kommandanten hatte der Landkreis-Chef noch ein kleines Geschenk mit dabei. Er schenkte der Miltacher Wehr für ihr neues Fahrzeug einen Rosenkranz, der umgehend dort seinen Platz fand. Von der Führung der Feuerwehren des Landkreises Cham entbot KBR Michael Stahl seinen besonderen Gruß. Die Stützpunktfeuerwehr Miltach ist eine überaus aktive Gemeinschaft, die mit ganz besonderem Engagement und viel Fleiß, eine enorme Bereicherung in der Regentalgemeinde und dem ganzen Feuerwehrwesen des Landkreises Cham darstellt. Noch einen Tag zuvor hat sich das neue HLF20 bei der Großübung in Chamerau unter Beweis gestellt und heute steht es blitzblank geputzt vor uns um seinen kirchlichen Segen zu erhalten. Aus den Händen des Kreisbrandrates erhielt Kommandant Bergbauer eine Christophorus-Medallie.
Pünktlich um 12 Uhr formierte sich dann der Rückmarsch zur Festhalle. Im Fahnenblock und voran die Blasmusik zogen die Festgäste mit der Feuerwehr Miltach dorthin zurück. Die Besucher wurden von den vielen fleißigen Helfern der Feuerwehr Miltach bewirtet. Die Festküche Kraft aus Eppenschlag bot recht schmackhafte Speisen an. Um 14 Uhr fanden dann noch kurze Ansprachen statt. Die Gäste von der Partnerfeuerwehr Rathewalde, voran mit Ihrem 1. Bürgermeister Daniel Brade und dem Wehrleiter Frank Forker ließen es sich nicht nehmen, für die Einladung und die schönen Tage in der Regentalgemeinde ihren Dank auszusprechen. Der Rathaus-Chef von der Stadt Hohnstein sprach seinen Respekt zu diesem tollen Fest aus und dankte besonders der Feuerwehr Miltach für die aktive Pflege der Partnerschaft zur Dorfgemeinschaft von Rathewalde. Erinnerungsgeschenke durften dabei nicht fehlen. Für die Gemeinde gab es ein Replikat einer alten Dorfansicht von der sächsischen Partnergemeinde und für die Feuerwehr hatten die Freunde wieder ein richtig schweres Geschenk mit dabei. Einen gut 1,2 Meter großen, geschnitzten Feuerwehrmann mit Einsatzschlauch in der Hand. „Wir brechen heute Nachmittag zwar wieder auf in die Heimat, nehmen jedoch viele gute Erinnerungen aus Miltach mit nach Hause.“ so Wehrleiter Frank Forker.

;Nach der überreichung der Erinnerungsgeschenke an die Gastvereine, besonderer Personen und Ehrengäste konnten sich die Festbesucher bis zum späten Nachmittag an den kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen und den Klängen der Musikkapelle „Weißblau Königstreuen“ zuhören.
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