Feuerwehrmänner und Frauen aus dem gesamten Landkreis Cham nahmen am vergangenen Dienstagabend an der Winterschulung des Kreisfeuerwehrverbands Cham zum Thema Eisrettung im Waldschmidthaus in Eschlkam teil.
Organisiert wurde diese Schulung vom Feuerwehrarzt Dr. Stefan Enderlein. Da ein jedes kleine Dorf einen Weiher besitzt und somit die Ortsfeuerwehren meist die ersten Einsatzkräfte vor Ort sind nahmen auch viele Feuerwehrleute teil. über 110 Einsatzkräfte aus dem ganzen Landkreis folgten der Einladung. Als Referent durfte Dr. Stefan Enderlein den Leiter des DLRG Ortsverbandes Furth im Wald, Klaus Dimpfl begrüßen. Dieser referierte gemeinsam mit seinem Team über das Thema Eisrettung. Er begann zum Anfang mit einer kurzen Vorstellung des DLRG’s. Im Landkreis Cham gibt es drei DLRG Ortsverbände mit Schnelleinsatzgruppen. Diese werden wie die Feuerwehr bei bedarf über die Integrierte Leitstelle alarmiert. Das Einsatzgebiet erstreckt sich jedoch im Vergleich bis über die Landkreisgrenzen hinaus über die ganze Oberpfalz. Insgesamt gibt es in der Oberpfalz sieben Ortsverbände. Diese werden dann wieder in zwei Wasserrettungszüge aufgegliedert. Insgesamt gibt es in Bayern 14 Wasserrettungszüge die bei Unglücken in und auf dem Wasser alarmiert werden. Aber der DLRG Ortsverband Furth im Wald übernimmt auch Aufgaben wie die Badeaufsicht im Freibad bzw. Hallenbad oder am Drachensee. Nach seiner Einführung in die Arbeit der DLRG begann er mit seiner Präsentation über die Eisrettung. Anschließend gab er einen kurzen Einblick über die verschiedenen Sorten des Eis und deren Besonderheiten. Darauf folgten die verschieden Varianten der Eisrettung. Man kann diese in zwei verschiedene Oberpunkte unterteilen. Der Erste ist die Selbstrettung. Damit wird eine Rettung durch den Eingebrochenen selbst bezeichnet. Da dies aufgrund des schnellen Absinkens der Körpertemperatur und der damit eintretenden Muskelstarre nicht oft mehr möglich ist findet meist der zweite Oberpunkt, die Fremdrettung statt. Diese Rettung lässt sich wieder in Unterteilen in Rettung mit oder ohne Hilfsmittel, mit speziellen Eisrettungsgerät oder durch den Einsatz von Taucher. Die Fremdrettung kann nicht nur durch Einsatzkräfte erfolgen sondern auch durch Passanten. Dabei ist wichtig das man immer auf den Eigenschutz achtet und sich nicht selber in Gefahr bringt. Referent Klaus Dimpfl erklärte den anwesenden Feuerwehrleuten wie sie eine Eisrettung mit den auf den Feuerwehrfahrzeugen mitgeführten Hilfsmitteln durchführen können. Besonders wichtig ist die Eigensicherung vom Ufer aus mit Leinen. Auch sollte man mit Rettungsmitteln wie Steckleiterteilen oder der Schleifkorbtrage sein Gewicht möglichst großflächig auf dem Eis verteilen um es weniger zu belasten. Ebenfalls würden sich auch die Flachwasserboote der Feuerwehr Arnschwang eignen. Außerdem sollte man den Körperkontakt mit dem Eingebrochen vermeiden da die Gefahr besteht selbst hineingezogen zu werden. Zum Schluss seiner Präsentation zeigte Klaus Dimpfl noch wie das DLRG bei einer Eisrettung vorgeht. Dazu hatte er auch einen Eisrettungsschlitten des DLRG Ortsverbandes Furth im Wald dabei der von seinem Team mittels einer Sauerstoffflasche innerhalb weniger Sekunden aufgeblasen wurde. Nach dem Ende seiner Präsentation erhielt er von Dr. Stefan Enderlein ein kleines Präsent als Dankeschön. Klaus Dimpfl bedankte sich dafür herzlich und bot allen Teilnehmer bei nächster Gelegenheit (bei optimaler Eisdecke) eine praktische Ausbildung zum Thema Eisrettung am Drachensee in Furth im Wald an. Außerdem wurde Infomaterial über die Eisregeln verteilt. Die Präsentation kann man sich beim Kreisfeuerwehrverband Cham im Fachbereich 8 kostenlos downloaden.
(Bericht und Bilder KFV Cham)
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