„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“, mit diesem Zitat das ursprünglich von Hans-Joachim Kulenkampff stammt und aktuell von einem Sportreporter anlässlich des Nebelbiathlons in Oberhof wiedererweckt wurde, eröffnete Bernhard Hatzinger, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz (AG-GU) der Feuerwehrinspektion Bad Kötzting die 13. Vollversammlung der AG-GU, die am vergangenen Freitag in Arrach stattfand.
Mit diesem Ausspruch spielte Hatzinger auf den Tagesordnungspunkt „Vorstellung des WAB Gefahrgut der FF Furth i.W.“ an, der nicht wie geplant stattfinden konnte, da das zugehörige Trägerfahrzeug entgegen der Terminplanung noch nicht ausgeliefert war. KBM Christian Scheuer musste daher auf eine Bildpräsentation zugrückgreifen um den neuen Abrollbehälter den Anwesenden nahe zu bringen.
Knapp 30 Mitglieder der AG-GU waren der Einladung gefolgt, darunter KBI Andreas Bergbauer, der Waldmünchner KBI Norbert Auerbeck, KBM Alexander Beier, der fachbezogene KBM Atemschutz/Gefahrgut Christian Scheuer aus Furth i.W. und der Fachberater Chemie der Landkreisfeuerwehren Dr. Thomas Scheubeck aus Runding sowie der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Arrach Anton Münsterer.
In seinem Jahresrückblick ging Hatzinger auf die vielfältigen Aktivitäten der AG-GU im zurückliegenden Jahr ein. Ein Aufgabenschwerpunkt lag in der Organisation und Durchführung eines Standortlehrgangs „Gefährliche Stoffe und Güter – Technik“ in Waldmünchen sowie in der Unterstützung der MERO-ölwehr im Raum Rötz. Nach vielen Jahren konnte auch wieder ein Gefahrgut-Workshop bei der Werkfeuerwehr im Industriepark in Gendorf durchgeführt werden. Diverse Fachvorträge sowie eine Wärmebildkameraschulung durch das Ausbilderteam der AG-GU in Eggstätt am Chiemsee rundeten die Aktivitäten ab.
Im Juni verunglückte in Sperlhammer ein Tanklastwagen beladen mit 26 Tonnen Natriumaluminat. Gemeinsam mir den örtlich zuständigen Feuerwehren sicherte die AG-GU die Bergungsarbeiten ab. Bereits beim ersten Standortlehrgang in der Inspektion Bad Kötzting im Jahr 1998 hatten Aktive der FF Sperlhammer an dieser Fachausbildung teilgenommen und beteiligten sich auch in den Folgejahren immer wieder an Fortbildungen. Fast 20 Jahre später zeigte sich jetzt der Sinn dieser Ausbildung. Es bewahrheitete sich, dass jede Feuerwehr in die Lage kommen könnte dass sich in ihrem Zuständigkeitsbereich ein Gefahrgutzwischenfall ereignen kann. Dann ist es gut wenn man auf die entsprechenden Kenntnisse zurückgreifen kann.
Dr. Thomas Scheubeck erläuterte schließlich noch Details zu einem Ammoniakaustritt in einer stillgelegten Brauerei in Furth i.W.
Die Vorstellung des WAB Gefahrgut der FF Furth i.W. übernahm dann aus den genannten Gründen KBM Christian Scheuer anhand von einer umfangreichen Bildpräsentation. Zugleich bedankte er sich bei der AG-GU für die gute Zusammenarbeit das ganze Jahr über.
„Tue Gutes und sprich darüber“. Unter diese überschrift stellte KBI Andreas Bergbauer in seinem Grußwort die Versammlung. Dabei zollte der den Mitgliedern Lob und Respekt für die tolle engagierte Arbeit und die qualitativ hochwertige Ausbildung.
„Absperren und abwarten, bis jemand kommt, der sich auskennt“, so beschrieb KBI Norbert Auerbeck aus Waldmünchen die Situation bis vor kurzem in seinem Inspektionsbereich. Auf Initiative von KBR Michael Stahl sei in Waldmünchen eine Grundausstattung für Gefahrgutunfälle angeschafft worden. Um diese einsetzen zu können haben sich die Kameraden einer „Vollgasausbildung“ unter der Leitung von Bernhard Hatzinger unterzogen. Alle Kameraden seien bezüglich des Lehrgangs voll des Lobes gewesen, versicherte Auerbeck. Inzwischen habe man auch bei zwei kleineren Einsätzen die erworbenen Fähigkeiten erfolgreich umsetzen können.
Der stellvertretende Bürgermeister Anton Münsterer war das erste Mal bei einer Vollversammlung der AG-GU anwesend. Er zeigte sich beeindruckt von den Aktivitäten der Feuerwehr im Bereich Umweltschutz. Er sei selber sehr viel zu Fuß in der Natur unterwegs und wisse daher dieses Engagement besonders zu schätzen. Hatzinger nutzte die Gelegenheit und bedankte sich bei der Gemeinde Arrach vor die überlassung der Fahrzeuge und Gerätschaften zur Ausbildung auch außerhalb der Gemeinde. Nur so sei es möglich die Lernziele zu erreichen.
Mit einem Hinweis auf die bevorstehende Wiederaufnahme eines virtuellen Trainingsprogramms, an dessen Umsetzung aktuell sehr stark gearbeitet wird, beendete Hatzinger die Versammlung.
(Bericht und Bilder KBI-Bad Kötzting)
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